In Deutschland liegt das Risiko, im Laufe des Lebens, an
Darmkrebs zu erkranken, zwischen 5% und
8%. Verschiedene Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Alkohol oder auch
mangelnde Bewegung können dieses Risiko erhöhen.
Im folgenden werden diese Risikofaktoren für
Darmkrebs näher beschrieben und Hinweise im Umgang damit gegeben. Für
nähere Informationen klicken Sie bitte auf die einzelnen Risikofaktoren!
Alter
Ab einem Alter von 50 Jahren nimmt das Darmkrebsrisiko deutlich zu. Die
gute Nachricht ist, dass sich Darmkrebs bei frühzeitiger Erkennung und
Entfernung von Vorstufen bzw. frühen Krebsstadien in den meisten Fällen
zuverlässig verhüten bzw. heilen lässt. Deshalb empfehlen Experten, ab
dem 50. Lebensjahr die Vorsorgeangebote für Darmkrebs in Anspruch zu
nehmen. Welche Vorsorgeangebote für Sie in Frage kommen, erfahren Sie
bei Ihrer Krankenkasse oder auf folgenden Seiten:
Krebsinformationsdienst
Gesundheitsinformation.de
Rauchen
Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Darmkrebs, sondern auch das
Risiko vieler anderer Krankheiten und Krebsarten. Darunter fallen neben
Schlaganfall auch der Herzinfarkt, unter anderem fast alle
Kopf-Hals-Tumoren, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs,
Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Lungenkrebs.
Rauchen erhöht das Risiko für Kolonpolypen (Vorstufe des Darmkrebses)
um das Zweifache. Das Risiko für den Darmkrebs selbst (kolorektales
Karzinom) ist ebenfalls erhöht.
Nach dem „Tabakatlas Deutschland 2009“ ist hierzulande mehr als jeder
zehnte Todesfall auf das Rauchen zurückzuführen. Dabei steigt das
Risiko an Krebs zu erkranken mit der Anzahl der täglich gerauchten
Zigaretten, mit einem früheren Einstiegsalter und der Dauer des
Rauchens. Zudem steigt mit jeder Zigarette die Wahrscheinlichkeit, dass
sich Darmpolypen später in ein Karzinom umwandeln. Die gute Nachricht
ist: Die gesundheitsgefährdende Entwicklung kann durch das Aufhören
teilweise rückgängig gemacht werden. Je früher man aufhört, desto
stärker gleicht man sein Krebsrisiko nach einigen Jahren wieder an das
eines Nichtrauchers an.
Das Aufhören lohnt sich also nicht nur finanziell sondern in erster
Linie aus gesundheitlichen Gründen. Zur Unterstützung des Aufhörens
gibt es zahlreiche Möglichkeiten, über die Sie u.a. das kostenfreie
Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums (06221-42-42-00,
Montag-Freitag, 14.00-17.00 Uhr,
Rauchertelefon)
gerne
informiert.
Körperliche Betätigung
Studien ergaben, dass Personen mit einer höheren körperlichen Aktivität
weniger Darmkrebsvorstufen (Polypen) und ein um bis zu 30% geringeres
Darmkrebsrisiko haben. Bereits 30-60 Minuten Bewegung am Tag senken das
Krebsrisiko. Dabei wird nicht zwischen Sport im eigentlichen Sinn und
anstrengender Alltagstätigkeit im Beruf oder in der Freizeit
unterschieden. Es hilft also schon, wenn Sie kleinere Tätigkeiten (z.B.
Einkaufen gehen, Treppe statt Rolltreppe) in Ihren Alltag
einbauen.
Körperliches Training hilft nicht nur gegen Darmkrebs, sondern
beugt auch anderen Krankheiten vor, wie beispielsweise
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Diabetes und Übergewicht.
Übergewicht
Menschen mit Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs und
seine Vorstufen, wobei das Risiko mit der Ausprägung des Übergewichtes
zunimmt. Die beste Vorbeugung gegen weitere Gewichtszunahme ist
ausreichende körperliche Bewegung, die zugleich einen zusätzlichen
Schutz vor Darmkrebs und zahlreichen weiteren Erkrankungen mit sich
bringt.
Hoher Fleischkonsum
Studien belegen, dass ein hoher Konsum von rotem Fleisch (Rind,
Schwein, Kalb, Lamm) mit erhöhtem Darmkrebsrisiko behaftet ist. Dazu
zählen auch Wurstwaren, die aus rotem Fleisch hergestellt werden.
Es ist allerdings nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch,
wieviel man isst. Generell ist man gut beraten, wenn man sich
ausgewogen und gesund ernährt und zudem darauf achtet, sich ausreichend
zu bewegen. Eine Orientierung bieten die allgemeinen
Ernährungsempfehlungen der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(DGE).
Alkohol
Eine Vielzahl von Studien belegt, dass Menschen, die viel Alkohol
trinken, öfter an Darmkrebs erkranken, als Menschen, die wenig oder gar
nicht trinken. So haben beispielsweise Personen, die zwei oder drei
Gläser Alkohol am Tag trinken ein um ca. 21% erhöhtes Risiko an
Darmkrebs zu erkranken als Personen, die nur gelegentlich oder gar
keinen Alkohol trinken.
Was ganz allgemein als risikoarmer Konsum für
gesunde Erwachsene gilt, unterscheidet sich zwischen den
Geschlechtern. Für Männer werden 24 Gramm reiner Alkohol pro Tag, für
Frauen 12 Gramm reiner Alkohol pro Tag angegeben. Dabei entsprechen 12
Gramm reiner Alkohol in etwa einem kleinen Bier (0,25 Liter), einem
kleinen Glas Wein (0,1 Liter) oder einem Gläschen Schnaps (4cl). Zudem
sollte an mindestens zwei Tagen pro Woche überhaupt kein Alkohol
getrunken werden. Dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.
Weitere Informationen zum Alkoholkonsum sowie einen kostenlosen
Selbsttest finden Sie auf den Seiten der
Patienteninformation
sowie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(für
Frauen bzw. für
Männer)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und
Morbus Crohn besteht ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, das bei regelmäßigen
fachärztlichen Behandlungen und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen
jedoch deutlich gesenkt werden kann. Wenn bei Ihnen eine solche
Erkrankung bekannt ist, sollten Sie unbedingt die diesbezüglichen
Empfehlungen Ihres behandelnden Arztes befolgen.
Familiäre Vorbelastung
Personen im Alter von 40 bis 60 Jahren haben bei familiärer
Vorbelastung durch Darmkrebs
ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko, selbst an Darmkrebs zu
erkranken. Mit dieser Studie
möchten wir erfahren, bei wie vielen Menschen in Deutschland eine
familiäre Vorbelastung durch Darmkrebs vorliegt, um Konzepte und
Maßnahmen zu erarbeiten, diesen Personen mit einer gezielteren Vorsorge
in Zukunft noch besser helfen zu können.